Wer bin ich – wer bist du?
Was sind meine und was sind deine Stärken und Talente?
Wie wird man zu einem authentischen, »ganzen« Menschen?
Das Enneagramm ist ein Erkenntnismodell, das zentrale Fragen des Menschseins beantwortet. Aus den Weisheitsbüchern der Menschheit, erstmals um 2500 v.Chr. in Babylon erwähnt, und als Geheimwissen über Pythagoras im 6. Jh. v.Chr., die Wüstenväter im 4. Jh. n.Chr., und die Sufis im 8. Jh. überliefert, ist das Enneagramm bis heute nicht nur aktuell, sondern hat gerade in den letzten 25 Jahren eine fast explosive Entwicklung genommen. In der Auslegung als PERSÖNLICHKEITSMODELL hat die Kombination aus alten Weisheiten und modernem psychologischen Wissen eine Landkarte unserer Seele entstanden lassen, die uns zeigt, was wir tun können und was wir unterlassen müssen, damit unser Leben kraftvoll, gesund und sinnerfüllt verlaufen kann.
In den folgenden Videos erläutere ich die geschichtliche Herkunft des Enneagramms, das Enneagramm-Symbol und seine Auslegung, zunächst als PROZESSMODELL durch George I. Gurdjieff (im 1. Teil) und später als PERSÖNLICHKEITSMODELL durch Oscar Ichazo, Claudio Naranjo und Uwe Böschemeyer (im 2. Teil).
Im I. Teil des Videos geht es um die geschichtliche Herkunft des Enneagramms, um das Enneagramm-Symbol und um seine Auslegung als Prozessmodell durch G. I. Gurdjieff im letzten Jahrhundert.
Im II. Teil geht es um das Enneagramm in der heute bevorzugten Auslegung als Persönlichkeitsmodell durch Oscar Ichazo, Claudio Naranjo und Uwe Böschemeyer.
Alte Weisheiten – Neues Wissen
Das Enneagramm vereint zwei Kulturen, die östliche Mythologie und die westliche Wissenschaft. Es enthält das Beste aus beiden Welten, die alten, mündlich überlieferten Weisheitslehren zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und das moderne psychologische Wissen um die seelischen Störungen, die uns das Leben erschweren können. Es geht um
➔ Menschenkenntnis,
➔ Persönlichkeitsstrukturen und
➔ Entwicklungsprozesse.
Weil wir eine wesensmäßige Natur besitzen, die uns im Laufe des Lebens verloren gegangen ist, will uns das Enneagramm helfen, unsere Identität wieder zu finden, also das Gefühl für unser ureigenes Wesen und unsere Werte, die unserem Leben Sinn geben, wenn wir sie zum Ausdruck bringen.
Das Enneagramm-Symbol
Grundlage des Enneagramms ist ein geometrisches Symbol, das in den letzten 25 Jahren entweder als ein PROZESSMODELL oder als ein PERSÖNLICHKEITSMODELL (Typologie) vielschichtig und differenziert ausgelegt wurde. Insbesondere das Persönlichkeitsmodells hilft uns, dass wir uns selbst und andere Menschen im Denken, Fühlen und Handeln besser verstehen können. Weil es gleichzeitig auch Entwicklungsmöglichkeiten für jeden einzelnen Typus aufzeigt, ist es für Menschen, die mit dem Enneagramm arbeiten, zu einem existenziell wichtigen Handwerkszeug für die eigene Lebensgestaltung geworden.
Enneagramm leitet sich vom Griechischen ab. „Ennea“ heißt neun und „gramma“ heißt Punkt. Es ist also ein Neun-Punkte Symbol. Es besteht aus einem Außenkreis (grau), auf dem 9 Punkte in gleichem Abstand aufgetragen sind. Die Punkte werden im Uhrzeigersinn von 1-9 durchnummeriert, wobei die 9 immer oben steht. Hinzu kommt noch ein Dreieck (orange) zwischen den Punkten 9, 3 und 6 und ein unregelmäßiges Sechseck (blau), das die übrigen Punkte verbindet. Die Grundsymbole (Kreis, Dreieck und Sechseck) zeigen, um was es im Enneagramm geht:
Der Kreis
steht für Ganzheit und Vollkommenheit. Es geht um die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, die seinen Körper, seine Psyche und seinen Geist umfasst.
Das Dreieck
steht für die Integration und Harmonisierung der drei Grundkräfte Bauch, Herz und Kopf, die im Menschen wirken. Es geht um unser Bedürfnis nach Autonomie, Beziehung und Sicherheit.
Das Sechseck
symbolisiert die Entwicklungsprozesse, die zur Harmonisierung der drei Grundkräfte und damit zur Ganzheit und Vollkommenheit des Menschen führen.