Freiheit

Wer im Rahmen seiner Möglichkeiten frei ist, lebt das Beste aus sich heraus. Er entscheidet selbst. Er bestimmt die Richtung, in die erleben möchte. Er bejaht das Leben. Er liebt es.

Uwe Böschemeyer

14.10.2014

Freiheit ist unteilbar

Das Gefühl von Freiheit ist, wie auch die Liebe und andere innere Haltungen, unteilbar. Das meint, dass ich mich zu einer Seite meines Lebens nicht frei fühlen und verhalten kann, wenn ich mich zu einer anderen Seite meines Lebens unfrei fühle und verhalte. Ich muss wissen, dass es immer nur eine Grundhaltung oder Umgehensweise in mir gibt, die entweder von Freiheit oder von Unfreiheit geprägt ist.

Die Grundhaltung bestimmt mein Leben zentral, bestimmt, wie ich mein Leben bisher gelebt und erlebt habe, wie ich es heute gestalte und wie ich dadurch auch die Weichen für die Zukunft stelle. Bin ich in der Gegenwart unzufrieden z.B. damit, wie frei oder unfrei ich Entscheidungen treffen kann, die zu mir passen und die mir gut tun, ist es sicherlich gut, wenn ich mich in der Gegenwart um mehr Freiheit bemühe, doch reicht das oft nicht aus, wenn ich mit meinem vergangenen Leben noch nicht im Reinen bin. Wenn ich mich mit der Freiheit zur Lebensgestaltung in der Gegenwart schwer tue, muss ich auch schauen, wie frei ich mich zu meiner Vergangenheit fühle. Wenn ich am Vergangenen noch emotional hafte, weil ich noch alten Schmerz in mir spüre, anderen Menschen noch Grolle oder meine ihnen nicht verzeihen zu können, für das, was sie mir „angetan“ haben, steht es um meine Freiheit in der Gegenwart nicht besonders gut. Auch dann nicht, wenn es mein fester Entschluss ist ab heute die mir gemäßen Entscheidungen treffen zu wollen. Das Festhalten an Vergangenem ermöglich es mir nicht Freiheit in der Gegenwart spüren und leben zu können.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns von der inneren emotionalen Beteiligung am Vergangenen lösen, die Vergangenheit loslassen. Das Vergangene hat uns zweifellos geprägt, es bestimmt uns heute aber nicht mehr zentral, zumindest dann nicht, wenn wir uns mit dem Vergangenen hinreichend ausgesöhnt haben. Erst wenn wir vergangenes Erleben seinlassen, gewinnen wir die ersehnte Freiheit in der Gegenwart. Das ist ein einfaches, aber zwingendes  Grundgesetz unseres Lebens, dem wir uns nicht entziehen können, wenn unser Leben fortan gelingen soll.

 

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Werte für unser Leben