Wertimaginationen werden von Wertimaginationstherapeuten oder Mentoren für Persönlichkeitsbildung begleitet. Sie sind in der Begleitung der inneren Wanderungen zum „unbewussten Geist“ ausgebildet und verfügen über eine Vielzahl von Führungshilfen, die den Imaginanden nicht nur sicher und geschützt zum Ziel führen, sondern auch in Kontakt mit seinen bildgewordenen Kraftfeldern bringen. Die Begleitung ist weder nur eine aktive noch nur eine passive. Sie richtet sich auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten des Imaginanden aus. 10 Punkte nennt Uwe Böschemeyer in seinem Buch „Unsere Tiefe ist hell“ (Kösel, 2005), auf die es in der Begleitung ankommt.
Bei den Symbolen verweilen |
Das Unbewusst duldet keinen Stress. Daher ist es wichtig, ruhig, aufmerksam und achtsam zu wandern (und zu begleiten). Lernt der Imaginand gleich zu Beginn das Bleiben bei den Symbolen, verdichtet sich seine Beziehung zu den Bildern. Sie wird existenziell. |
Erleben ohne zu handeln | Im Mittelpunkt der Wertimagination steht die gefühlte Erfahrung der Gefühlskräfte. Nicht das Handeln, sondern das Erleben und Verstehen, nicht die Aktionen führen zu realen Veränderungen, sondern die Begegnung mit den Bildern. |
Den Blick weiten |
Mit der Betrachtung der Umgebung des Symbols beginnt dessen Erschließung. Weil alles Leben ein Netzwerk ist, kann die Umgebung auch Aufschluss über den Verlauf der Imagination geben. Symbol und Umgebung hängen zusammen |
In die Mitte sehen | Die Mitte ist der „Ort“, an dem man das, was man erkennen und erreichen möchte, am unmittelbarsten erlebt. Die Mitte bildet die Einheit in der Vielfalt. Desahalb erschließen sich Symbole, wenn man in ihre Mitte hineinsieht. Z.B. in die Mitte einer Landschaft, eines Raumes, eines Sees, einer Blume, einer Perle |
Auffallendes beachten | Die Frage nach dem Auffälligsten erhöht die Aufmerksamkeit und führt in der Regel zu Wahrnehmung neuer Bilder und Symbole. So kann der Imaginand aus einer Gruppe von Gestalten der Anführer sehen, dessen Symbolgehalt repräsentativ für alle anderen Gestalten ist. |
Das Symbol befragen | Die Beziehung des Imaginand zu den komplexen Symbolen des Unbewussten müssen klar sein, weil nur entschlüsselte Symbole in das Bewusstsein integriert werden können.
Auf diese Weise entsteht eine immer klarer werdende Beziehung zwischen dem Imaginanden und dem ihm begegnenden Symbol. Die Drei- oder Vierfachfrage an das Symbol und dessen Ausstrahlung sowie die Frage nach der emotionalen Reaktion des Imaginanden, sind eine wichtige Hilfe, um den unterschiedlichen Gehalten der Symbole näher zu kommen. |
Durch die Dunkelheit hindurch gehen |
In allem, was ist, steckt keimhaft immer auch das Gegenteil. So steht eine Wanderung durch die Dunkelheit für den Durchgang durch ein nicht belebtes oder bedrohtes inneres Land. Endlos lange Tunnel sind Durchgänge von einem Bereich zu einem anderen. Dahinter kann ein belebteres, weniger bedrohtes Land stehen. |
Die Beziehung zu den Bildern verdichten | Es kann sein, dass der Imaginand trotz oder wegen seiner Bemühungen die Bilder nur unscharf wahrnimmt, sie ihm wieder entgleiten oder er keine emotionale Beziehung zu ihnen entwickelt. Die Beziehung zu den Bildern kann dann auf verschiedene Weise verdichtet werden:
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Sich den Herausforderungen stellen | Wer ausweicht, verhindert Erkenntnisse und verzögert den Reifungsprozess. Wer am wenigsten ausweicht, erreicht am meisten. Das gilt für den bewussten Aufenthalt im Unbewussten genauso, wie im realen Leben. Wer vor einem bissig erscheinenden Hund nicht gleich davon läuft, bemerkt vielleicht, das er ein Symbol von (abgespaltener) großer Kraft ist, die darauf wartet, dem Imaginanden endlich zur Verfügung zu stehen. Oder der Imaginand merkt, dass die Gefahr zwar nicht gering, er jedoch stark genug ist, ihr widerstehen zu können. |
Mit anderen Augen sehen | Sich hinter die Gestalt stellen und die Welt mit den Augen der Gestalt sehen, verändert sich die Wahrnehmung. |