Wertimaginationen bei Zwängen

Was ist eine Zwangsstörung?

Bei einem zwangsgestörten Menschen besteht eine Kluft zwischen Denken und Fühlen. Der Zwanghafte weiß zwar was dran ist, das Gefühl/die emotionale Erlaubnis etwas zu tun, stellt sich aber nicht ein. Mangel an Freiheit macht Angst vor ungewollten Trieben und Emotionen. Der Zwangserkrankte will ein reines, perfektes Leben hinlegen, um Schuldgefühle zu vermeiden. Zwangshandlungen und Gedanken es besonders gut/genau zu machen, binden Strafangst.

Hilfen

Prolepse (Vorwegnahme) realer Möglichkeiten

„Was wäre, wenn ich frei von Zwängen wäre?“ Hierzu Einfälle, Assoziationen und Bilder entstehen lassen. Möglicherweise tut sich ein geeignetes Bild auf, um die Imagination zu beginnen.

Wertorientierte Imaginationsziele

Zum verborgenen (»guten«) Gewissen – Zum Ort des Geliebtwerdens – Zum Ort der Versöhnung – Zum Ort: Ich darf sein – Zum Ort der Selbstbejahung – Zum »Vorhof« der Freiheit – Zum Ort der freien Entscheidungen – Zur Eigenständigkeit.

Problemorientierte Imaginationsziele

Zum Ort der Zwänge und deren Quelle – Führung durch den Inneren Hund (Spürnase) – Zum inneren Druck – Zum verletzten Inneren Kind -Zum Ort der fremden Überzeugungen – Zum Ort der Schuldgefühle – Zur (Selbst-) Ablehnung – Zur Selbstbestrafung -Zum (Selbst-)Hass – Zur verborgenen Wut – Zum inneren Ankläger – Zur inneren Gerichtsverhandlung (Innerer Gegenspieler bzw. Ankläger, Verbündeter bzw. Anwalt, Versöhner bzw. Richter. Das Besondere des Richters liegt nicht nur in seiner Güte, sondern auch darin, dass er konkrete Hinweise für das kommende Leben gibt.).

(Imaginationsziele aus: Uwe Böschemeyer „Unsere Tiefe ist hell“,
Kösel-Verlag, 2005)

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